Der Ruderer im Rennskiff,
dem Blasen an den Händen mehr bedeuteten als Muskeln in den Armen.
Die Stadtplanung war nicht seine einzige Leidenschaft. Albert Speer war auch ein passionierter Ruderer und Skifahrer, ein großer Wein- und Kulturliebhaber sowie ein herzlicher Ehemann, Freund und Kollege.
dem Blasen an den Händen mehr bedeuteten als Muskeln in den Armen.
mit dem Wahlspruch „Leben ist Risiko“, den auch Niederlagen nicht umwarfen.
dem ein Satz schon zu lang war, wenn er auch kürzer sein konnte.
der mit weiten Pässen den Raum öffnete für eigene Aktionen – Die Tore durften dann auch mal andere schießen.
der fortlaufend neue Aufgaben und Wirkungsfelder aufspürte.
der Wissen schaffte, ohne Wissenschaftler zu sein.
mit der Reputation 50-jähriger erfolgreicher Selbstständigkeit in allen Teilen der Welt.
der einen Teller Pasta jedem Gourmetmenü vorzog, sofern Nudeln und Soße seinen exorbitanten Qualitätsansprüchen genügten.
den eine Woche ohne Flieger schon nervös machte.
der mit einem bescheidenen „Guten Tag – Speer“ auch den prominentesten und Respekt einflößenden Politiker oder Wirtschaftsführer ansprach, sofern dieser seiner Sache dienen konnte.
der Computer und das www toll fand, aber keine Tastatur anfasste und keine E-Mails mochte.
der bis zur letzten Minute wartete, dann das größte Besprechungszimmer für die Vorbereitung brauchte, bis zum Vortrag zeternd und unzufrieden war und sich anschließend immer wieder über die Anerkennung des Publikums ehrlich freuen konnte.
wie man sich einen Vater gewünscht hat: Niemals einengend, nur minimal lenkend aber mit der klaren Forderung, etwas Brauchbares zu schaffen.
der das Rampenlicht genoß, ohne prominent gewesen sein zu müssen.
der über 40 Jahre glücklich mit Ingmar Zeisberg verheiratet war.
der auch an drei aufeinander folgenden Reisetagen in unterschiedlichen Städten irgendwo mindestens eine interessante Konzert- oder Opernaufführung fand.
der sich gesundheitshalber täglich ins kalte Wasser begab, obwohl er es – wie sonst im Leben – viel lieber „wohl temperiert“ mochte.
der mit „Halli-Hallo“ und einem händereibenden „Freunde, ich hab’ noch ein neues Projekt“ auch ein völlig überarbeitetes Team zum bedingungslosen Sturz in das nächste Abenteuer motivieren konnte.
der Bürgermeister, Immobilienentwickler, Fußballikonen, Konzernchefs, Bauunternehmer, Stadträte und andere Persönlichkeiten zu immer neuen Allianzen verschmelzen konnte.
der immer lieber ein Stadtplaner war, sich aber stets der Mitarbeit von begabten Architekten versicherte.
der den studentischen Blick auf das Wesentliche lenken konnte: Auf den Kardinalfehler im Semesterentwurf, auf eine historische städtebauliche Großtat und auf das gute italienische Restaurant in der Seitengasse.
der im Dienste nachhaltiger Stadtentwicklung notfalls auch Entenfüße abnagte und mit Mao-Tai runterspülte.
dessen Anwesenheit im Büro bei seinem Team zu besserer Laune führte als seine Abwesenheit.
dem italienischer Rotwein als Begleiter nahezu aller Speisen passend erschien – und wenn nicht, wurde einfach etwas Anderes gegessen.
dem das mach- und brauchbare Ergebnis wichtiger war, als der schöne Schein eitler Pläne.
der alljährlich zusammen mit seinen Partnern die Pisten unsicher machte.